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Vom Steinbruch ins Atelier

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Nosean Anschnitt
Pressemitteilung,

Das Buch „Vom Steinbruch ins Atelier“, das im Juli 2024 innerhalb der Reihe Laborberichte des VDG Weimar erschienen ist, zeigt die Ergebnisse einer interdisziplinären Zusammenarbeit am Beispiel der Gesteinssammlung von Karl Wilhelm Nose am Museum für Naturkunde Berlin. Das Kooperationsprojekt des Museums zusammen mit dem Temporären Objektlabor, dem Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung und dem Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität hatte das Ziel, im Rahmen des Zukunftsplanes des Museums interdisziplinäre und partizipative Wissenschaftsformate zu ermöglichen und offene Informationsstrukturen zu entwickeln.

Die Forschungssammlung des Museums für Naturkunde Berlin wird im Rahmen des Zukunftsplans zu einer offenen Informationsstruktur weiterentwickelt, die bereits jetzt und auch zukünftig interdisziplinäre und partizipative Wissenschaftsformate ermöglicht. Ein solcher interdisziplinärer Ansatz wurde im Rahmen eines Kooperationsprojekts vom Museum für Naturkunde Berlin zusammen mit dem Temporären Objektlabor, dem Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung und dem Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin getestet. Im Fokus stand dabei der Bonner Arzt und Naturforscher Karl Wilhelm Nose (1753 – 1835), der 1814 der Berliner Universität eine umfangreiche Sammlung von vulkanischen Gesteinen der Eifel und des Siebengebirges schenkte. Noch heute sind davon 1105 Proben in der Sammlung des Museums für Naturkunde Berlin als Nachfolgeinstitution vorhanden. 

Die Nose-Sammlung wurde vom Mineralogen und wissenschaftlichen Leiter der Mineralogischen Sammlung, Ralf Thomas Schmitt, der Historikerin Angela Strauß, und dem Künstler Oliver Thie - aufbauend auf ihrem jeweiligen wissenschaftlichen Hintergrund - interdisziplinär bearbeitet. So konnten in der gemeinsamen Forschung viele neue Erkenntnisse über die Objekte der Nose-Sammlung erlangt werden, die die Sichtweise und Kenntnisse der wissenschaftlichen Einzeldisziplinen auf diese Objekte erheblich erweiterten. Das Buch „Vom Steinbruch ins Atelier“, das im Juli 2024 innerhalb der Reihe Laborberichte des VDG Weimar erschienen ist, fasst die Ergebnisse dieser interdisziplinären Fallstudie zusammen. 

In dem Beitrag „Die Mineralogische Sammlung des Museums für Naturkunde Berlin im Wandel der Zeit“ geht der Autor Ralf Thomas Schmitt auf Grundbegriffe geowissenschaftlicher Sammlungsobjekte, auf die Geschichte und Struktur der Mineralogischen Sammlung, auf Sammlungserweiterungen und -zugänge, auf Sammlungsdokumentation und -erschließung sowie auf die Relevanz der Sammlung ein. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Objekte von Karl Wilhelm Nose und deren aktuelle Bedeutung gelegt. „In unserer Sammlung bewahren wir die Originalproben auf, an denen die Mineralarten Sanidin und Nosean beschrieben wurden“, so Schmitt. „Nose war an der Auffindung und Erstbeschreibung beider Minerale beteiligt. Beim Sanidin handelt es sich um einen häufig auftretenden Kalifeldspat, beim Nosean um ein seltenes Natrium-Aluminium-Silikat.“

Angela Strauß stellt die Relevanz der Nose-Sammlung in ihrem Beitrag „Vom Siebengebirge an die Spree – Die Musealisierung einer mineralogischen Privatsammlung“ dar. Sie beschreibt die Provenienzgeschichte der Sammlung und gibt Informationen zur Biographie des bürgerlichen Sammlers Karl Wilhelm Nose. Er bemühte sich eine Logik der Natur zu erschaffen. In dem Prozess stellte er Sammlungen zusammen und verschenkte sie. Dafür erhielt er das Lob eines seiner prominentesten Zeitgenossen: Johann Wolfgang von Goethe.

Felix Sattler vom Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik ordnet in seinem Beitrag „Naturtreue, Formprinzip und Charakterstudie – Gesteine und Mineralien in künstlerischer Forschung und Praxis“ die künstlerische Forschung von Oliver Thie kunsthistorisch ein. Er hinterfragt die Wechselwirkung zwischen Gesteinen und Mineralen und der Kunst. Ausgehend von naturalistischen Zeichenstudien entwickelte sich eine breite aufgestellte künstlerische Forschung an diesen Objekten, die zu korrespondierenden und komplementären, manchmal aber auch für die Wissenschaft zu herausfordernden Erkenntnissen und Wahrnehmungen gelangt.

II.17A__MFN_MIN_2019_00064__Nosean_Ausschnitt_cb_ © Knoefler
III.1__Schublade_066_08_ © Knoefler
Titelbild_Steinbruch_ © Steffen Siegel

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