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Koloniale Kontexte der Zoologischen Sammlung

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Das Museum für Naturkunde Berlin veröffentlicht 300 Objekte aus kolonialen Kontexten in einem entsprechenden Datenportal. Dieses Datenportal des Museums bietet freien und offenen Zugang zu den Sammlungs-, Archiv- und Bibliotheksbeständen. Die Sammlung wird somit mehr und mehr Teil einer globalen wissenschaftlichen Infrastruktur und kann von vielen Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven und Fragen genutzt werden.

Die naturkundliche Sammlung ist mit politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Machtstrukturen der Vergangenheit und Gegenwart und den damit verbundenen Diskursen verwoben. Objekte und historische Dokumente können daher kulturell sensibel sein, darüber hinaus können Etiketten oder Inventare diskriminierende Ausdrücke enthalten. Vertiefte Informationen dazu finden sich im Disclaimer. Das Museum für Naturkunde Berlin begrüßt den Austausch, um die im Datenportal gefundenen Informationen zu bestätigen, zu kommentieren oder zu klären und ist bestrebt, mit Expert:innen und interessierten Öffentlichkeiten weltweit zusammenzuarbeiten, um ein besseres Verständnis der Bestände als globale Wissensressource zu fördern.

Am Museum für Naturkunde Berlin findet im Rahmen des Forschungsbereichs Zukunft der Sammlung eine intensive und kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Institution und der Sammlung statt. Der aktuelle Schwerpunkt liegt auf den Sammlungsbeständen aus kolonialen Kontexten.

Darüber hinaus beteiligt sich das Museum für Naturkunde Berlin gemeinsam mit 24 Museen und Universitäten bundesweit am Aufbau eines zentralen Datenrepositoriums zu Museums- und Sammlungsobjekten, die mit der Kolonialzeit in Verbindung stehen. In der Anfangszeit der 3 Wege-Strategie soll der zentrale Zugang zunächst über die Deutsche Digitale Bibliothek erfolgen.

Für die Pilotphase wurden Exemplare afrikanischer Antilopen mit kolonialer Provenienz ausgewählt. Sie sind Teil der Säugetiersammlung des Museums für Naturkunde Berlin, die etwa 150.000 Exemplare umfasst. Mit einer Suchfunktion für geografische Informationen bietet das Datenportal des MfN einen zusätzlichen hilfreichen Einstieg für die Provenienzforschung.